Gemächlich fliesst die Lahn in ihrem Flussbett dahin

Fliegenfischen im Marburg-Gießener Lahntal

Nach dem unschönen Eindrücken an der Ruwer musste ich schleunigst wieder ans Wasser, um mich wieder an der Fliege zu erfreuen. Hannah und ich waren über das Wochenende in Giessen bei ihren Eltern. Dort in der Nähe fliesst die Lahn, ein Gewässer mit teilweise sehr tiefen Abschnitten und einer recht einheitlichen Breite. Manchmal konnte ich knöcheltief fischen, meist stand ich aber doch bis Mitte Oberschenkel im Fluss und musste des Öfteren wieder zurück waten, da das Wasser plötzlich tiefer wurde. Mit einer Sicht von ca 20cm bis 30cm war das doch notwendig, da ich keine Lust hatte plötzlich baden zu gehen. Na jedenfalls fing es super an: Ich bin ans Wasser und fing gleich innerhalb von 20 Minuten zwei schöne Äschen. Starker Eintagsfliegenschlupf mit echt riesigen Fliegen auf und über dem Wasser, wirklich toll. Seltsamerweise wie auch schon ein paar Tage zuvor gab es aber auch hier so gut wie keine steigenden Fische, zumindest sah ich keine. Beide Äschen zu Beginn (ca 9 Uhr) hab ich steigen sehen, ich fischte bis 17 Uhr und sah keine weitere Fisch-Aktivität auf dem Wasser. Trotz starkem Schlupf. Es gab auch auch keinen Head and Tail Rise zu sehen, also ein vermeintlich von der Oberfläche fressender Fisch, der jedoch auf Nymphen bzw. steigendes Getier aus ist und knapp unter der Oberfläche frisst. Dabei kommt die Schwanzflosse kurz aus dem Wasser was wohl schnell mit steigenen Fischen verwechselt werden kann. So fischte ich ahnungslos was denn gerade so unter Wasser gefressen wird und hatte ganzen Tag enormen Platz zum Werfen. Zwei Bachforellen konnte ich noch überlisten, eine auf Nymphe und eine auf Whooly Bugger. Sehr interessant zu befischen war hier der Zulauf der Ohm, ein eher kleiner Fluss mit einer ganz anderen Struktur.

Teilabschnitt der Ohm, gehört mit zur Strecke
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Wunderschöner Verlauf der Ohm, kurz vor der Mündung in die Lahn

Einen besonderen Fisch gab es, an dem ich mir die Zähne ausgebissen hab: Eine große Bachforelle die sich recht aufgebracht über die Störung durch mich auf meinen Bissanzeiger stürzte. Vorher jagte sie mit einem Sprung meiner Nymphe hinterher, kurz unter der Wasseroberfläche sah ich sie ranflitzen und dann aus dem Wasser springen, ca 8-10 Meter von mir entfernt. Auf Trockene reagierte sie gar nicht, hab viele unterschiedliche Muster ausprobiert und es dann mit der Trockenen aufgegeben. Dachte erst, ich hätte sie mit den gezielten Anwerfen und dem ganzen Radau misstrauisch gemacht, als sie dann doch noch recht aggressiv eine angeknüpfte Nymphe nahm. War ungefähr 5 Sekunden am Haken…einmal hart geschüttelt und weg. Das war dann leider der letzte Kontakt mit ihr bzw. zu ihr, ich schätze mal sie hat nach dem kurzen Drill ihren Standort fluchtartig verlassen.

Schöne Fische aus der Lahn

Letztendlich hab ich viel probiert und sicher viel zu lange mit der Trockenen anstatt mit Nymphe gefischt – macht mir einfach mehr Spaß. Und gegen Ende noch einen Fliegenfischer-Anfänger aus der Region getroffen. Der wird das nächste Mal wenn ich Hannahs Eltern besuche beim Fischen dabei sein. Weil ein interessantes Gewässer ist die Lahn plus die Ohm auf jeden Fall! Etwas schwieriger zu bewaten aufgrund großer Steine und sehr geringer Sichtweite, aber ich denke wenn mehr Fische steigen und das Wasser etwas klarer ist, ist sie mit der Trockenen bestimmt gut zu befischen. Für die doch sehr viel klarere Ohm steht leider steht nur ein sehr kurzer Abschnitt für Gastangler zur Verfügung.

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