Andreas auf der Pirsch

Frei geboren

Weit entfernt ist er nicht, der Pommernbach, aber äußerst schwer zu finden. Ohne Andreas Frey, den Pächter dieses privat bewirtschafteten Wildbachs, tendieren die Chancen das Bächlein zu entdecken geschweige denn befischen zu können gegen Null. Eine Spendenaktion über Ebay Ende letzten Jahres ermöglichte es schließlich: Kollege Stephen und ich ersteigerten ein Pommernbach-Wochenende inklusive Guiding und fanden uns Anfang Juni bei Andreas ein, um dieses unbekannte Gewässer zu entdecken.

Irgendwo im Eifel-Mosel-Hunsrück Konglomerat gelegen, fließt der Pommernbach abseits der Zivilisation durch ein verwunschenes Wäldchen, dass alte Hänsel & Gretel-Feelings aufkommen lässt. Der Weg dorthin ist zumindest für mich nicht mehr nachvollziehbar. Nach langer Autofahrt standen wir jedenfalls im besagten Wald, stapften im kompletter Fliegenfischer-Montur durch das Unterholz und standen dann abseits der Zivilisation vor dem Pommernbach. Auf den ersten Blick denkt man nicht unbedingt ans Fliegenfischen, erscheint der Bach doch wirklich sehr klein. Aber dank der Pflege von Andreas und sicher auch aufgrund der abgeschiedenen Lage, ist der Bestand an Forellen doch bemerkenswert. Vor allem – und das muss man betonen – der Bestand an wilden Forellen. Hier wird nicht künstlich besetzt wie an vielen Forellenstrecken sondern der Natur freien Lauf gelassen. Es ist Andreas Liebe zur Natur und zur Forelle geschuldet, dass der Bestand an Fisch und der Zustand des Gewässers als absolut top zu bezeichnen sind. In Freiheit geboren, ist der Stamm der Bachforellen auch wirklich von einer schönen Zeichnung geprägt. Während Andreas mit Stephen loszog um ihm die erfolgsversprechenden Stellen zu zeigen, machte ich mich erstmal alleine auf die Socken, um den Verlauf des Baches kennenzulernen. Gar nicht so einfach, oft musste eine mögliche Route in dornigen Gestrüpp vorzeitig beendet werden, da einfach kein Weiterkommen durch die Vegetation möglich war. Überhaupt ist es sehr erstaunlich, welche riesigen Pflanzen an unseren heimischen Gewässern gedeihen, die man in der Regel niemals zu Gesicht bekommt. Urzeithaft, verwehren einem oft metergroße, fleischige Blätter den Weg.

201506-pommernbach-nette-impression

Nach Stunden der Orientierung und des austestens einer geeigneten Präsentation konnte ich schließlich einige Forellen von meiner Fliege überzeugen. Kurze Würfe bzw. Platzierungen des Musters mittels Rollwurf war die Methode der Wahl.

Am nächsten Tag ging es dann zur Nette, ebenfalls ein typisches „Indianer-Gewässer“, doch weitaus breiter und mit etwas mehr Freiraum über und neben dem Wasser. Dank Andreas sehr ambitioniertem Guiding ließen wir keine Gumpe und keinen Pool aus und konnten hier ein paar sehr schöne Stunden am Bach verbringen. Leicht war es nicht eine Forelle ans Band zu bekommen, Pommernbach und Nette sind absolut keine Anfängergewässer. Aber eine interessante Erfahrung war es auf jeden Fall, einmal die wilden Forellen von Andreas kennenzulernen.

Um unsere Website für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Website stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.