Hatte nicht so Lust: Carlos

Flyfishing mit Carlos

Mein zweiter Besuch der Ahr dieses Jahr, diesmal hat es mich mit meinem Kumpel Stephen an die Fliegenstrecke in Bad Neuenahr verschlagen. Da ich rein organisatorisch meinen Hund nicht unterbringen konnte und es ehrlich gesagt es auch mal an der Zeit ist, Carlos mit dem Fliegenfischen vertraut zu machen, kam der Kleine also kurzerhand mit ans Wasser. Die Tageskarten für die Ahr gibt es recht unkompliziert direkt beim „Campingplatz am Ahrtor“ zu kaufen, der sich direkt in der Mitte der gefühlt ca 3-4km langen Strecke befindet.

Da Stephen und ich ohne großen Fußmarsch starten wollten, suchten wir uns einen bequemen Parkplatz am Anfang der Strecke und fischten dann gemütlich flußaufwärts entlang. Leider zeigte sich die Ahr im Vergleich zum Verlauf der im März befischten Strecke in Altenahr recht tröge. Während ihres Weges durch Bad Neuenahr bricht der Flußlauf der Ahr an Steinpackungen die von einem Ufer zum anderen reichen, ergießt sich in mittellange Pools, plätschert gemütlich mit ca 40cm Wassertiefe dahin, meist umsäunt von freien Wiesenstreifen die nach wenigen Metern an Fußgängerwegen links- und rechtsseitig des Ufers enden. Keine verruchten Ecken, keine unterspülten Uferabschnitte, keine üppig überhängenden Bäume, Büsche und wilde Vegationsauswüchse, die der ein- oder andern Forelle einen offensichtlich guten Unterstand bieten könnten. Überhaupt sehr wenig markante Stellen im Flußverlauf, die zum abwechslungsreichen Fliegenfischen einladen.

Und noch dazu, gerade an so einem Tag wie heute (weil Carlos dabei) fatal: Auch nicht gerade ein Abschnitt, der sich durch Natur und Unterholz wühlt und dabei quasi einen zivilisationsarmen Fliegenfischentag ermöglicht. Ständig sind Fahrradfahrer und Fußgänger um einen rum – und da der Carlos jetzt kein Kleiner ist und ich natürlich den Hund beim Fliegenfischen nicht an der Leine halten kann, musste ich neben der Fliege auch das Carlchen immer im Auge behalten. Damit er nicht ohne Kontrolle auf dem Fahrrad- und Fußgängerweg umherläuft während ich im Wasser stehe…also, rundum eine spaßige Angelegenheit. Zwar hielt er sich die meiste Zeit direkt bei mir am Wasser auf, war aber auch das an- oder andere Mal durchaus aus meinem unmittelbaren Sichtfeld verschwunden. Und ragte dann doch mal in der Ferne ein Baumstumpf oder dergleichen auch für Fische interessantes Gekrösel aus der Strömung, war Carlos natürlich lange vor mir vor Ort um das Stöckchen zu inspizieren und/oder ausgiebig daran herumzunagen. Wie gesagt, die Ahr ist hier nicht tief, der Hund hatte keinerlei Probleme den gesamten Flußlauf zu durchlaufen. Und wie eventuell dort stehende Fische auf einen planschenden Hund reagieren war mir dann leider auch klar.

Mein Fazit also: Dieser Streckenverlauf ist nichts für mich. Obwohl ich den größten Döbel meiner Fliegenfischerlaufbahn fing – unter von großen Bäumen überschattete Passagen schwammen hier sichtbar ganze Döbelrudel umher – brauche ich doch etwas mehr Abwechslung am Wasser. Zu eintönig und zu begradigt ist der Flußlauf der Ahr hier. Zudem machte mir die Hundeverantwortung auch einen Strich durch die Rechnung, ist letztlich doch auch Konzentration aufs Fischen gefordert, will man ein erfülltes Fischereierlebnis am End des Tages erlebt haben. Ich glaube sogar selbst Carlos war es in gewisser Weise zu langweilig, war er doch situations- und ortsbedingt gezwungen immer bei mir am Wasser rumzustehen. Stürmte er Anfangs noch euphorisch in die gezähmten Fluten, so wurde in Verlauf des Tages sein Mißmut über die Eintönigkeit seiner zugegebenermaßen recht eingeschränkten Möglichkeiten immer deutlicher. Wenn ich ihn nochmal mitnehme, dann an eine bekannte Strecke die neben dem Flüßchen auch geeignete Natur für ihn parat hat.

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